Der Holzrücker: Ein Waldarbeiter auf vier Hufen

Artikel aus der Frankfurter Neuen Presse vom 23.01.2015

Bei einer Radtour durch den Kelsterbacher Wald traf FNP-Reporter Leo Post auf ein seltsames Gespann aus Zwei- und Vierbeiner: Ralf Zauner war dort mit seinem Pferd Dassi unterwegs, um den Wald aufräumten.

Ralf und Dassi
Aus der Tiefe des Waldes transportieren Ralf Zauner und sein belgisches Kaltblut Dassi die Holzstämme zu den Rückewegen. Fotos: Leo Postl Aus der Tiefe des Waldes transportieren Ralf Zauner und sein belgisches Kaltblut Dassi die Holzstämme zu den Rückewegen. Fotos: Leo Postl

Kelsterbach. Bei einer zufälligen Radtour rund um Kelsterbach kommt mir am Mönchwaldsee eine Spaziergängerin entgegen und gibt eindeutige Zeichen, dass ich mal anhalten möge. „Dort drüben muss ein ganz großes Tier im Wald sein. Ich habe es nur kurz gesehen, auch ein paar Rufe gehört und bin dann aber schnell weitergegangen“, berichtet sie und zeigt auf die andere Seite des Gewässers. Dort knackt es laut im Wald – und schon bellt auch ihr Hund in diese Richtung. Schemenhaft zeichnet sich ein großes braunes Tier zwischen den Bäumen ab, wenig später ist es aber schon wieder verschwunden. „Ist vielleicht irgendwo ein Elch aus einem Park ausgebrochen?“, fragt die Spaziergängerin und entfernt sich – sicherheitshalber, wie sie sagt.
Ich setze meine Radtour fort, ändere jedoch spontan mein Ziel und steuere direkt in Richtung des riesigen Tieres zu. Schleifspuren auf dem Waldboden mögen dem Unkundigen rätselhaft vorkommen, für mich sind es aber eindeutige Anzeichen: Hier ist jemand mit seinem Rückepferd im Einsatz. Als ich dem von den Waldarbeitern markierten „Rückeweg“ gut 100 Meter folge, stoße ich auch schon auf weitere Spuren des „Ungeheuers“ im Wald – es muss ein Pferd sein. Frische, noch dampfende Pferdeäpfel liegen auf dem Boden. Nach einer weiteren Biegung erspähe ich die unbelaubten Bäume und das sich abschleppende Rückepferd. Ja, es ist wirklich sehr groß und mächtig. Nur ein Elchgeweih fehlt dem Vierbeiner.

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